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"Leben wollen alle im Glück, doch zu erkennen, was das Leben glücklich macht, dafür sind sie blind"!!

 

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v.Chr. - 65 n. Chr.) ist das seltene Beispiel eines Philosophen, der mit gleichem Erfolg, Dichter, Schriftsteller und Staatsmann war. Er hatte politisch bereits Karriere gemacht, als er 49 n. Chr. zum Prinzenerzieher deselfjährigen Nero bestellt wurde, um den künftigen Kaiser in die Lehren der WEisheit einzuführen. Später, als Nero die Regentschaft angetreten hatte, war er über Jahre dessen persönlicher Berater. Danach kühlte das Verhätlnis ab, und 65 n. Chr. wurde Seneca, angeblich Mitwisser einer Verschwörung, von dem exzentrischen Despoten zum Selbstmord gezwungen. Man berichtet, der Philosoph habe ihn in aller Gelassenheit vollzogen. Die Weltläufigkeit und Wirklichkeitsnähe, die seneca als Staatsmann besaß, charakterisiert auch seien Schriften. Philosophisch vor allem der stoischen Lehre verpflichtet, war ihm an Fragestellungen reiner Theorie ziemlich wenig gelegen. Die Freundschaft und der rechte Gebrauch der Zeit, die Frage, wie man inmitten von Geschäftens eine Freiheit bewahrt, wie man die Ruhe der Seele auch in schwieriger Lage nicht verliert - dies und ähnliches hat ihn beschäftigt. Stets ging es ihm mehr unm Einzelprobleme als um das System, und die Form des Essays, des kurzen philosophischen Prosastück, hat in ihm einen Meister gefunden. Aus Essays ist auch die Auswahl dieses Bandes zusammengesetzt, geeignet die Lebendigkeit des Senecaschen Denkens zu zeigen.